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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 167

1906 - München : Oldenbourg
32. Die K. Hof- und Staatsbibliothek in München 167 hielt König Gustav Adolf von Schweden seinen Einzug in München. Die Bürgerschaft hatte gegen eine hohe Summe Sicherheit des Eigentums sich ers kauft, welche auch gnt gehalten wurde. Aber dennoch fanden u. a. in der kurfürstlichen Kunstkammer und Bibliothek Plünderungen und Beschädigungen statt, über deren Umfang jedoch die Berichte zu verschieden leinten, als daß bisher eine sichere Feststellung möglich gewesen wäre. Als zwei Jahre später, nach der Schlacht bei Nördlingen, Tübingen mit der in dem dortigen Schlosse gesammelten Bibliothek in die Hände der Liga siel, nahm Maximilian diese Bibliothek für sich in Anspruch und ließ sie nach München überführen, um dadurch die dnrch die Schweden in seinen Bibliothekbeständen erlittenen Verluste auszugleichen, „die Scharte auszuwetzen", wie er schrieb. Bei jener Gelegenheit kam insbesondere eine prächtige Wittenberger Bibel mit den von Lukas Cranach d. I. gemalten Bildnissen des Kurfürsten August von Sachsen, Lnthers und Melanchthons nach München. Dank der Maximilianischen Instruktion für die Verwaltung der Bibliothek nahm letztere in der Folgezeit unter Maximilians Nachfolgern, von meist tüchtigen Bibliothekaren geleitet, eine stetige gute Entwicklung, wenn auch in Kriegszeiten oft manches Förderliche unterbleiben mußte. Wichtig für die Sammlung der einheimischen Literatur war die 1663 erlassene Verordnung des Kurfürsten Ferdinand Maria, daß von allen im Lande gedruckten Büchern ein Pflichtexemplar unentgeltlich an die kurfürstliche Bibliothek eingeschickt werden müsse, ein Gesetz, welches mit gewissen Erweiterungen heute noch gilt. Unter den Bibliothekaren des 18. Jahrhunderts ragt Andreas Felix von Oefele hervor, der sich durch die Erforschung und Herausgabe der vaterländischen Geschichtsquellen (Rerum boicarum scriptores) einen berühmten Namen gemacht hat. Reichen, außerordentlichen Zuwachs erfuhr die Bibliothek unter Kurfürst Karl Theodor, der auch ihre Übertragung in bessere Räume, nach dem Akademiegebäude, vornehmen ließ. Karl Theodor hatte als pfälzischer Kurfürst seine kurfürstliche Bibliothek zu Mannheim aus persönlichem, regem Interesse für literarische Schütze besonders an Handschriften namhaft vermehrt. Gelehrte waren für ihn in Italien und Frankreich zwecks Erwerbung wertvoller Bücher tätig. Für die Münchener Hofbibliothek wurde unter ihm die berühmte Bibliothek des italienischen Philologen Petrus Vietorius, eines der größten Gelehrten seiner Zeit, augekauft. Zum Verdruffe der Römer wanderte sie in die bayerische Hauptstadt. Für die Mannheimer Hofbibliothek war 1766 u. a. die Handschriftensammlung des Freiherrn von Redinghoven erworben worden, eine wichtige Fundgrube für die Geschichte von Westfalen, Jülich, Kleve, Berg und den Rheinlanden. 1769 folgte die Erwerbung der großartigen handschriftlichen Sammlung der vier Gelehrten Camerarius, einer unerschöpflichen Quelle zur politischen und literarischen Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts. Alle jene Mannheimer Schütze wurden bald nach Karl Theodors Tode nach München übertragen und der Hofbibliothek einverleibt.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 166

1906 - München : Oldenbourg
166 32. Die K. Hof- und Staatsbiblivthek in München. ganzen Erdenrund gebe, der einen so unglaublichen Bücherschatz besitze; wollte ihm jemaud die berühmten Bibliotheken Italiens, Frankreichs, Spaniens, Deutschlands und anderer Länder dagegen vorhalten, der möge [mit ihm jene Münchener beschauen und er werde dornt ohne Widerrede dieser die Palme und den ersten Rang zuerkennen". Schon durften auch hervorragende Gelehrte die Schätze der Büchersammlung benützen und sogar nach auswärts fanden einzelne Entleihnngen statt. Auch Albrechts Nachfolger, Herzog Wilhelm V., zeigte persönlich viel Verständnis für die Bibliothek und förderte nach Kräften ihr Wachstum. Wieder flössen bedeutende Einzelsammlungen ihr zu: es wurde vom Herzog die Bibliothek des Augsburger Ratsherrn Johann Heinrich Hörwart, die besonders an musikalischen Werken reich war, käuflich erworben, ebenso jene des Augsburger Domherrn Johann Georg von Werdenstein, eine umfangreiche Sammlung von auserlesenen Stücken. Zur Ordnung, Katalogisierung und Verwaltung der herzoglichen Bibliothek waren von Anfang an Bibliothekare angestellt worden. Schon als Prinz und in noch erhöhtem Maße als Herzog und Kurfürst wendete Maximilian I. dem Wachstum und Gedeihen der Hofbibliothek die größte Aufmerksamkeit zu, wie er denn in alle Zweige der Staatsverwaltung persönlich den genauesten Einblick hatte. Wie gut er die Bibliothek kannte, zeigt die Tatsache, daß er anzukaufende Werke oft selbst bezeichnete und daß er häufig im einzelnen bestimmte, welche Werke den in seinem Auftrag literarisch tätigen Gelehrten aus der Hofblbliothek zugestellt werden sollten. Eine allgemeine Instruktion für die Verwaltung der Bibliothek stattete er mit eigenhändige», sachverständigen Randbemerkungen aus. Um eine Übersicht der in den Klosterbibliothekeu seines Landes vorhandenen Handschriftenschätze zu gewinnen verordnete er, daß ans allen Klöstern Verzeichnisse der dort vorhandenen Handschriften an ihn eingeliefert würden. Diese Verzeichnisse sind in der Bibliothek heute noch vorhanden und bilden wertvolle literargeschichtliche Hilfsmittel. Von den Katalogen der Hofbibliothek wurde jener über die griechischen Handschriften 1602 fogar im Druck veröffentlicht. Die Bibliothek war nnterdes aus den Räumen der Reuen Feste in den Alten Hof übertragen worden. Trotz der Kriegslasten des Dreißigjährigen Krieges wurden namhafte Summen auf ihre Vermehrung verwendet. Als uach der Erstürmung Heidelbergs durch die ligistische Armee 1622 Tillt) die berühmte dortige Bibliothek, die Palatina, als Kriegsbeute für Maximilian wegführen lassen konnte, hätte letzterer Gelegenheit gehabt sie mit seiner Hofbibliothek zu vereinigen. Allein Gründe, die uns zum Teil unbekannt sind, veranlaßten ihn zu der bekannten, in Deutschland viel beklagten Schenkung der Palatina an den Vatikan in Rom. Bald aber geriet seine eigene Bibliothek in die höchste Gefahr. Als die Schweden 1632 siegreich in Bayern eindrangen, mußten auf Maximilians Befehl die wichtigsten Schätze der Bibliothek in Fäffer verpackt und in die Feste Burghausen gebracht werden. Am 17. Mai 1632

3. Für Seminare - S. 2

1912 - Breslau : Hirt
Die vorliegende „Erdkunde für Seminare" enthält als Abschnitt D die Mathematische Erdkunde von Seminarlehrer Johannes Ziesemer, gänzlich neubearbeitet von Seminarlehrer Heuer in Havelberg. Wiederholt vorgekommene, das Maß des Erlaubten überschreitende Benutzung von Text, Abbildungen und Karten der E. von Seydlitzschen Geographie veranlassen mich zu der Erklärung, das? ich künftighin gegen jede derartige Verletzung meiner Rechte auf Grund der Gesetze betreffend das Urheberrecht an Werken und Bildern vom 19. Juni 1901 und vom 9. Januar 1907 vorgehen werde. Das Recht der Übersetzung wird vorbehalten. Breslau, im Sommer 1912. Ferdinand Hirt. Preis gebunden 5,75 Mk. /19 ( A

4. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 70

1907 - Leipzig : Hirt
70 Von Friedrich d. Gr. bis zum Ausbruch der Franzsischen Staatsumwlzung. Friedrich den Groen und die Taten des Siebenjhrigen Krieges in die deutsche Poesie." Bald nach Beendigung des Krieges erschien Lessings Minna von Barnhelm", das erste nationale Bhnenstck von echt deutschem Gehalte. Gleim, Ramler, Ewald von Kleist besangen die Taten des Knigs. Die Preußen gewannen dadurch fr ihre Literatur einen Schatz, der der Gegenpartei fehlte. Der Preuenknig brachte selbst allerdings der deutschen Literatur infolge seiner franzsischen Bildung wenig Verstndnis entgegen. Desto Heller leuchtete frstliche Gunst den deutschen Dichtern am Hofe der Nichte Friedrichs des Groen in Weimar. Dort hatten die geistvolle Herzogin Amalie und ihr Sohn Karl August nach und nach die grten Schrift-steller des deutschen Volkes um sich versammelt, Wieland, Goethe, Herder, Schiller. Die Werke dieser Männer sind Gemeingut des deutschen Volkes geworden. Feldherren des Siebenjhrigen Krieges. Prinz Heinrich von Preußen, der Bruder Friedrichs des Groen, war ein bedeutender und geschickter Feldherr. Nach der Schlacht bei Kuners-dorf tuschte er durch geschickte Bewegungen die sterreicher und Russen, bis der König seine Verluste ersetzt hatte. Sein Sieg bei Freiberg in Sachsen fhrte den Frieden von Hubertusburg herbei. Hans Joachim von Zieten, geboren aus dem Gute Wustrau bei Ruppin, trat mit vierzehn Jahren in preuische Kriegsdienste. Er hatte mit Schwierigkeiten aller Art zu kmpfen, so da er erst mit 31 Jahren Offizier wurde. Whrend der Schlesischen Kriege errang er den Ruhm des ersten Reiterfhrers feiner Zeit. Seine Frmmigkeit, Bescheidenheit und Geflligkeit ntigten jedem Achtung und Liebe ab. Er starb 1786 im 87. Lebensjahre. Der Graf von Schwerin entstammte einem alten pommerschert Adels-geschlechte. Er besuchte die Universitten Seiden, Greifswald und Rostock. Dann trat er in preuische Dienste. Friedrich Ii. erhob ihn in den Grafen-stand und ernannte ihn zum Feldmarschall. Im ersten Schlesischen Kriege siegte er bei Mollwitz. 1757 fiel er in der Schlacht bei Prag. Friedrich Wilhelm von Seydlitz ist Rheinlnder von Geburt. Seine Heimat ist Kalkar bei Kleve. Bei Kolin deckte er den Rckzug, er entschied die Siege bei Robach und Zorndorf. Bei Kunersdorf rief ihn der Befehl des Knigs von seiner Stellung, wodurch die Schlacht verloren ging. In den letzten Jahren des Krieges war er bei dem Heere des Prinzen Heinrich und tat sich besonders in der Schlacht bei Freiberg hervor. Er hatte groe Begabung zur Fhrung der Reiterei. 1773 starb er zu Ramslau im Regierungsbezirk Breslau im Alter von 72 Jahren. Auf sterreichischer Seite war der bedeutendste Feldherr Graf Leopold von Dann. Das Stammschlo dieser Familie liegt in dem Stdtchen Daun in der Eiset Ihr Stammbaum geht hinaus bis ins 8. Jahrhundert. Im Jahre 1853 ist das alte Geschlecht nach tausendjhrigem Bestnde ausge-storben. Daun siegte bei Kolin, Hochkirch und Maxen. Er war zu bedchtig und ntzte seine Siege nicht aus.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 4

1911 - Breslau : Hirt
4 Vorbemerkungen. Die jetzt allseitig gewnschte eingehendere Bercksichtigung der Heimat lie es als geboten erscheinen, in diesen zwei Bnden einiger fr die Provinzen Schlesien und Posen wichtiger Ereignisse besonders zu ge-denken, z. B. der Piasten, der Entwicklung der schlesischen Städte, ins-besondere Breslaus, der Reformation und Gegenreformation, des Ein-greifens Karls Xil von Schweden, der Schlesischen und der Freiheits-kriege. Die immer strkere Bevorzugung knapper Lehrbcher, die auch seitens der Behrden Untersttzung findet, lt es wnschenswert erscheinen, aus-drcklich darauf hinzuweisen, da auf Karten und synchronistische Tafeln im V. Teile ungefhr 50, im Vi. Teile rund 40 Seiten entfallen. In beiden Bnden bleiben demgem nur etwa 190 Seiten Lernstoff brig. Indem ich meinen Dank wiederhole fr die dem Herrn Bearbeiter und mir durch die liebenswrdige Untersttzung der Herren vom Fach gewhrte Mglichkeit, nach Krften zu verbessern, bitte ich, uns auch ferner-hin solche wertvolle Beihilfe zu einer gewissenhaften weiteren Ausfeilung des Lehrbuches nicht vorzuenthalten. Breslau, im Herbst 1911. Ferdinand Hirt.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 98

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Nationalgefhl wurde wieder geweckt, Goethe war fritzisch" gesinnt,. Lesfing schuf sein von warmer Vaterlandsliebe durchhauchtes Drama Minna ' von Barnhelm". Ost erreich verlor seine Stelle als Vormacht in Deutschland, wodurch der Dualismus beider Mchte (sterreichs und Preuens) an Schrfe zunahm. Frankreich erlitt eine starke Einbue an politischem Ansehen. Engl and befestigte feine Vorherrschaft zur See.x) Iii. Ariedrichs des Groen Generate. 1. Ter General von Schwerin. Kurt Christoph von Schwerin erhielt in feiner Jugend eine tchtige Ausbildung, da er von seinen Eltern zum Studium der Wissenschaften bestimmt war. Aber in dem Jnglinge steckte ein Soldat. Er verlie deshalb feine Bcher und trat in das mecklenburgische Heer ein. Nach der Besitzergreifung Vorpommerns durch Preußen wurde er preuischer Soldat und gelangte als tchtiger Offizier bald zu hohen militrischen Stellen. Unter Friedrich Ii. zum Feldmarschall ernannt, gelang es ihm, die Schlacht bei Mollwitz zu retten. Am zweiten Schleichen Kriege beteiligte sich Schwerin nur kurze Zeit; wegen unverdienter Krnkungen nahm er seinen Abschied, v Beim Ausbruche des dritten Schleichen Krieges trat er auf persnlichen Wunsch seines Knigs wieder als Oberfeldherr an die Spitze einer Heeres-abteilnng. Mit 15000 Mann fllte er durch Schlesien in Bhmen eindringen. Als er aber seine Armee zu einem erfolgreichen Angriffe gegen die Truppen-macht der sterreicher fr zu schwach hielt und um weitere 10 000 Mann bat, sagte der König: Es ist schon gesorgt, die fehlenden 10 000 Mann seid ihr selber, Herr Feldmarschall." In der Schlacht bei Prag rettete der mutige Held die Ehre der preuischen Fahnen. Das Fuvolk hatte unter dem vernichtenden Feuer der feindlichen Geschtze arg zu leiden und begann zu weichen. Die Schlacht war verloren, wenn nicht ein khner Angriff eine glckliche Entscheidung herbei-fhrte. Kurz entschlossen sprang der 73 jhrige Held vom Pferde, ergriff eine Fahne, und mit den Worten: Mir nach, Kinder, das Schlachtfeld mu unser fein!" fhrte er die braven Soldaten von neuem den Feuerschlnden der sterreicher entgegen. Die Schlacht war gewonnen, aber der heldenmtige Feldmarschall lag, von mehreren Kugeln durchbohrt, entseelt auf der Walstatt. Sein Tod war fr den König ein herberer Verlust, als die Vernichtung eines ganzen Heeres. Der Mensch mu mit einem Auge zur Erde, mit dem andern zum Himmel hinsehen, sonst gelingt keine Arbeit, und das Herz wird schmutzig und unfltig," war der Leitspruch des groen Helden. 2. Ter General von Ziethen. Joachim Hans von Ziethen stammte aus der Grafschaft Ruppin, wo sein Vater von dem Ertrage seiner Lndereien lebte. Im elterlichen Hause wuchs er schlicht und einfach auf und geno weder eine gengende Erziehung, noch einen eigentlichen Unterricht. In seinem ') Znrbonfen, Repetitionsfragen.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. III

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
feljrbud) der Eeschichte fr kuthulischr hhere Mdchenschulen, Lehrrrinucn-Silbuiizs-Austnlte und freie Furldilduuzskurse, in drei Teilen bearbeitet von G. Brock mann, Kniglichem Kreisschulinspektor. Ii. Teil: Orschichke des Uiikrlalirrs und btt Nruzrit bis zum (Lehrstoff fr die Ii. Klaffe.) (Dit 4 harten und 73 Abbildungen im Cext. cc(Arb Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Mnster i. Wests. Verlag von Heinrich Schnings. 1905.

8. Die Weltgeschichte - S. 171

1835 - Mainz : Kupferberg
Rheinbund. Napoleon in Berlin- 171 Klvpstock auf die rechte Bahn geführt, erreicht durch Göthe undn.c.g. Schiller ihre höchste Blüthe; an diese reihen sich Wieland, Herder und Voß rc. Iu der Pädagogik bricht Pestalozzi eine neue, naturgemäße Bahn. In der Philosophie machen Kant, Fichte und Schekling Epoche. Äie Philologie suchen Gesner, Ernesti, Reiske, Heyne, Wolff, Schütz, Voß rc. tiefer zu begründen; und die Geschichte macht Riesenfortschritte durch Schröckh, Gatterer, I. Schmidt, Schlözer, Meusel, Joh. v. Müller, Spittler) Eichhorn rc. rc. V. Dom r he i n i sch en Bunde bis zum deutschen B u n d e, von 1806—1816. Deutschland, zum großen Theile an das gebieterische Interesse Frankreichs gefesselt, und durch Napoleon's Eroberungssucht zum blutigen Kampfe gegen die ihm ver» wandten Fürstenhäuser hingerissen, richtet sich endlich auf aus der schmachvollen Unterdrückung, und erkämpft sich, dem er mut hi gen den Beispiele Preussens und Oesterreichs sich anschließend, im Sturze Napoleon's, Befreiung von der Gewaltherrschaft, und Selbstständigkeit eines neuen deutschen Reichsverbandes. 1) Preussisch-russischer Krieg gegen Napoleon, von 1806—1807, Frieden zu Tilsit. Preussen sieht sich in seinem zu Wien abgeschlossenen 1806. Vertrage wegen Hannover von Napoleon getäuscht, verbindet sich mit Rußland und Sachsen (Hessen neutral), vergleicht sich mit England und Schweden, und nachdem Napoleon seine Forderungen nicht gewahrt, rüstet es sich zum Kriege. Aber Mangel an Uebereinstimmung unter den Feldherrn führt das unglückliche Treffen bei Saalfeld herbei, wo Prinz Ludwig Ferdinand fallt, und worauf die getrennten Heere, das eine unter dem Herzog von Braunschweig von Davpust bei Auerstädt, das andere unter Hohenlohe von Napoleon bei Vierzehnheiligen und Jena, und das dritte unter dem Prinzen von Würtemberg bei Halle aufgerieben wird. Napoleon zieht in Berlin ein. Die einzelnen Festungen und noch übrigen Truppen ergeben sich nach und nach (Kolberg in Pommern unter Gneiscnau, Graudenz und Pillau halten sich). Der Ehurfürst von Hessen, der Herzog von Braun-

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 230

1888 - Leipzig : Teubner
230 - gedrngt, verlie er Leipzig, um in Wittenberg weiter zu studieren. Aber bald gab er alle Universittsstudien aus und wandte sich 1748 nach Berlin, das damals der Mittelpunkt der Aufklrungsphilosophie in Deutschland war. . 305. Lessing whlte nun den freien Beruf des Schriftstellers und Zeitungsschreibers, oft kmmerlich sich durchschlagend, rastlos an der eigenen Bildung arbeitend und nach Wahrheit ringend. Immer kampfbereit nahm er in dem Streit zwischen Gottsched und den Schweizern fr die letzteren Partei (um was handelte es sich bei diesem Streite?) und wurde bald ein gefurchtster Kritiker, ein bewunderter Dichter und einer der ersten Gelehrten in Deutschland. Eine Zeit lang war er mit Voltaire, dem Freunde des Knigs, eng verbunden; spter aber trat eine Entzweiung ein. Eine unruhige Hast trieb ihn in diesen Jahren von Ort zu Ort. In Wittenberg erwarb er sich 1752 die Magisterwrde. Dem Drama widmete er am liebsten Zeit und Kraft, und da in Berlin fr die deutsche Schauspielkunst nichts zu hoffen war (weshalb nicht?), ging er 1755 wieder nach Leipzig, wo sein erstes (brgerliches!) Trauerspiel, Mi Sara Sampson", aufgefhrt wurde. Eine Reise, auf welcher er einen jungen Leipziger durch Europa begleiten sollte, kam nur bis Holland. Der Einfall Friedrichs in Sachsen 1756 rief sie nach Leipzig zurck. Obgleich Sachse, stand er in dem siebenjhrigen Kriege mit seinem Herzen auf des groen Knigs Seite. Der Jubel der den Sieg bei Robach verkndete den nationalen Aufschwung auch fr die Litteratur. Lessing schlo Freundschaft mit den preuischen Dichtern Kleist (der 1759 bei Kunersdorf siel) und Gleim. 1758 zog es ihn wieder nach Berlin. Von 17601765 war er Sekretr des Generals von Tanentzien in Breslau. Hier reiften mitten unter gesellschaftlichen Zerstreuungen, während trockener Amtsthtigkeit, in militrischer Umgebung zwei der grten Werke Lessings. . 306. 1763 vollendete er sein Lustspiel Minna von Barnhelm" (1767 gedruckt), das erste wirklich nationale Drama aus der uu-mittelbaren groen Gegenwart. Ehre und Liebe in Widerstreit und Ausshnung" ist der Grundgedanke der Handlung. Aber zugleich wird der Blick in eine hhere, bedeutendere Welt erffnet: der groe und gute König; der siebenjhrige Krieg; deutsche Ehren-hastigkeit gegenber franzsischer Leichtfertigkeit; die symbolische Hin-deutuug auf die Vershnung der getrennten Bruderstmme, Preuens und Sachsens (worin liegt dieselbe?); eine Ehrenrettung der deutschen

10. Geschichte der Neuzeit - S. 132

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
132 Zur Erweiterung: Preußen und Osterreich. und Soldaten zu Ehrenmnnern erzieht; Schiller wollte ihn in einem Heldengedicht feiern, und sein Landsmann Daniel Schubart, den Herzog Karl Eugen zehn Jahre lang auf dem Hohen-Asperg schmachten liefe, ersang sich die Freiheit durch eine begeisterungsvolle Ode auf den einzigen, nie aus-gesungnen Mann": Er predigte Fürsten die Herrscherkunst; Und des Bettlers und Prinzen Recht Wurde von Friedrichs Hand Auf gleicher Schale gewogen." Goethe aber verglich ihn spter mit dem Polarstern, um den sich Deutschland, Europa, die Welt zu drehen schien". Unvergnglich steht der wunderbare Mann in der Erinnerung des Volkes, wie ihn der zeitgenssische Danziger Knstler Daniel Ehodo-wiecki wiederholt gezeichnet und im 19. Jahrhundert Adolf Menzel so vielfach dargestellt hat. Als König denken, leben, sterben," das war sein Leitstern. Der 17. August 1786, in dessen Morgenfrhe er in seinem Sanssouci verschied, war der erste Ruhetag seines Lebens. 8. Das Josephinische Zeitalter. la. In Friedrichs Anfangszeit hatte ein hessischer Fürst einen Teil seiner Soldaten an Kaiser Karl Vii., den andern an den König von Eng-land verkauft, der als Maria Theresias Verbndeter mit jenem im Kriege lag; England fhrte noch seinen Krieg gegen die nordamerikanischen Kolonien mit deutschen Truppen, die ihm von deutschen Landesvtern" gegen Subsidien" geliefert waren. Schillers Kabale und Liebe" wirft ein grelles Licht auf diesen Menschenschacher absoluter Fürsten, unter dessen Opfern der Dichter Gottfried Seurne das bekannteste ist. Auch Friedrich Ii. war ein absoluter Herrscher. Aber er hat seinem Volk durch seine Lebensarbeit ein tiefes Staatsgefhl und nationale Ge-sinnung anerzogen und damit die Kraft und das Verlangen in ihm vorbereitet, an der Gestaltung seiner Geschicke selber mitzuwirken. So beschlieht er ein Zeitalter, dessen Regierungsform mit ihm seinen Hhepunkt erreicht hatte, und ffnet einem neuen die Bahn, und zwar fr ganz Deutschland. Denn er war nach Voltaires Urteil der Lehrmeister der Fürsten", der geistlichen wie der weltlichen. Ib. Mit der Aufklrung", die Friedrichs vorurteilsloses Schaffen in Schrift und Tat frderte und pflegte, fiel das Wiederaufleben des Hu-manismus zusammen, dessen Entwicklungsgang der Dreiigjhrige Krieg in unserm Vaterland unterbrochen hatte. Wenige Wochen nach Friedrichs Tode trat Goethe seine Reise nach Italien an; dort gab er seiner Iphigenie" die bleibende Form und fllte seinen Geist mit den Bildern griechischer Einfachheit und Schnheit, wie sie bald in seinen Werken und in denen seines Freundes Schiller zum kstlichen Gemeingut des deutschen Volkes werden sollten. Die Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum belebten
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